Kurz zu meiner Person, ich bin 22 Jahre alt, komme aus Niedersachen und war 2 Jahre auf der Suche nach einem guten 2.5-16v im Originalzustand mit geringer Laufleistung.
Diesen habe ich dann hier übers Forum gefunden. Angeboten wurde ein schwarzer 2.5-16V mit einen vom Verkäufer überholten Motor.
Der Motor wurde laut Aussage von ihm überholt, neuer/überholter Zylinderkopf und alles was verschließen war, wurde getauscht.
Die Kontakt war immer freundlich und die Übergabe lief gut. Mir wurde gesagt, dass der Motor die ersten 500 bis 1000 km eingefahren werden muss. Dies geschah schon fast durch die Lange heimfahrt.
Zu Hause überprüfte ich die Motornummer, die nicht zum Fahrzeug passte. Bei mir kam es immer so rüber, als wurde nur der Kopf getauscht und der Original Zylinderblock mit wenig Kilometern wurde wieder verwendet. Nach telefonischer Kontaktaufnahme wurde mir dann gesagt, dass es dann doch wohl ein anderer Block ist und dieser erst 40000km gelaufen hat (noch weniger als der Originalkopf). Dies war für mich soweit in Ordnung, obwohl ich doch lieber den original gehabt hätte.
Nach ein paar Tagen kam das Gefühl, dass etwas mit dem Ventilspiel nicht stimme. Es kamen mir fremde Töne aus dem Zylinderkopf/Nockenwellenkasten. Leider bin ich vorher nie längere Zeit einen 16V gefahren und konnte nicht zuordnen ob dies falsch oder richtig ist. Um genauere Informationen zu erhalten, kontaktierte ich den Verkäufer. Durch Beiträge die ich gelesen habe, dachte ich, dass er sich gut mit den 16V´s auskennt. Am Telefon wurde mir gesagt, dass ein Geräusch aus richtig des Zylinderkopf/Nockenwellenkasten für einen 16v normal ist. Ein Motor ohne Hydrostößel macht Geräusche im Nockenwellenkasten.
Um sicher zu gehen, suchte ich auch mir bekannte Automechaniker mit langer Erfahrung auf. Keiner von denen hat wirklich an einem 16V gearbeitet, aber alte Hasen hören wenn etwas nicht stimmt. Dieser sagte mir, dass entweder die Ventile eingestellt werden müssen oder es etwas schlimmeres ist.
Um wiederum sicher zu gehen, suchte ich db16v auf, der, wie ich festgestellt habe, nicht weit von mir entfernt wohnt.
Mit ihm wollte ich das Ventilspiel überprüfen und gegebenenfalls kontrollieren.
Nach Ausbau der Einlaßnockenwelle kam das Böse erwachen. Alte Lagerblöcke sowie die Nockenwelle stark eingelaufen und dies nach cirka 1000km nach Motorüberholung.
Bilder(leider nur Handy):



Ich habe den 16V nach dem Zusammenbau wieder nach Haue gefahren und ihn in der Garage abgestellt. Jede weitere fahrt wäre ein zu großes Risiko gewesen.
DB16v sowie andere Motorenbauern sagten mir, dass solch ein Fehler zu 99% an einem Fehler beim Zusammenbau liegt.
Natürlich folgte ein Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer. Diese erfolgte fast nur über PN hier im Forum, weil der Verkäufer telefonisch nie erreichbar war.
Per PN kam die Aussage, dass er sich den Fehler nicht erklären kann und immer wieder Zusagen wir können dann und dann telefonieren. Leider konnte man den Verkäufer auch an abgemachten Telefonterminen nicht erreichen.
Kurz und knapp, kam nach einiger Zeit die PN, dass es sich um einen Privatkauf handelt und die Gewährleistung ausgeschlossen wäre. Sprich, mir ist egal was die passiert ist, nicht mein Problem.
Beim Kauf wurde wir zugesichert, dass das Auto Top wäre und ich in nächster Zeit kein Geld in das Fahrzeug investieren müsse. Dieses versprechen hat 1000km gehalten.
Da ich den 16V ja wieder zu laufen haben wollte und ich zudem Zeitpunkt dachte, man könnte den Fehler noch einigermaßen einfach reparieren, suchte ich einen Motorenbauer und Oldtimerrestaurator in meiner Nähe auf.
Dieser nahm sich meinem Fall an und nahm eine Vordiagnose vor.
Es stellte sich heraus, dass der Zylinderkopf unreparierbar ist, die Kolbenringe falsch aufgezogen waren, so dass teilweise kein Hohnbild mehr vorhanden ist, die Kurbelwelle Schäden hat, die Spannschiene der Kette gebrochen, eine Schraube im Motor gebrochen und schlussfolgernd die Ölwanne voll mit Eisenspänen war.
Zusätzlich wurde ein frisch geflicktes großes Loch im Kühler gefunden.
Bilder:












Nichts desto trotz sollte der Motor wieder heile. Zylinder wurde neu gehohnt, Kurbelwelle poliert, alle Verschleißteile erneuert (Kurbeklwellenlager, alle Dichtungen.....)
Einen neuen, komplett überholten Zylinderkopf haben wir über einen 16v Motorenbauer bekommen, da kein anderer Zylinderkopf zu bekommen war. (der Alte ist ja schrott)
Zur Sicherheit wurden auch neue Kolben verbaut. Der Motorenbauer hat es geschafft, dass keine Reparaturstufen verwendet werden mussten. Kolben, Kolbenringe, Lager alles Original Auslieferungsgröße.
Zwischenzeitlich hat sich der Verkäufer gemeldet und mir gegen Aufpreis zum Alten Motor oder Zylinderkopf einen Austauschmotor oder Zylinderkopf angeboten. Zu dem Zeitpunkt war ich 2 Monate im Ausland, so dass mein Vater die Reparatur betreute. Wie ein Wunder, war eine telefonische Kontaktaufnahme möglich, und der Zylinderkopf „bestellt“. (zu dem Zeitpunkt hatten wir den anderen Kopf noch nicht).
Nach 2 Tagen kam eine SMS, dass er doch keinen Kopf mehr hätte. Danach war eine telefonische Kontaktaufnahme nicht mehr möglich.
Der Motorblock wurde neu lackiert und der Motor zusammengesetzt.
Bilder:


Das ganze wurde durch die Firma „vechtamotors“ (www.vechtamotors.de) durchgeführt. Mit deren Leistung war ich super zufrieden, was die Bilder auch wohl zeigen.
Der Motor hat in der Einlaufphase keinen Tropfen Öl verbraucht. Nach 1000km wurde ein Ölwechsel durchgeführt und auf ein hochwertiges ÖL gewechselt.
Nach der teuren Reparatur probiere ich wieder ohne Erfolg Kontakt mit dem Verkäufer aufzunehmen.
Das ist meine kleine Geschichte über den 2.5-16V Kauf von einem Forumsmitglied.
Gruß
Lutz