Einen neuen Motor einfahren

Was weiter unten nicht einzusortieren ist und sich mit dem 16V beschäftigt

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Einen neuen Motor einfahren

Beitragvon Maki » 12. Nov 2006, 20:07

Hi Leute,
da wir dieses Thema auch beim letzten Stammtisch hatten und es sehr interessant war,
habe ich mir gedacht machen wir doch einen Topic draus!

Ich habe bei mir am PC noch einen alten Link gefunden sehr sich mit dem Thema einfahren neuer Motoren beschäftigt und
dort sind ein paar sehr interessante Punkte bei.
Bei diesem Link handelt es sich um Motoren für Motorräder aber er ist auch für PKW's "zuständig".
Man muß hier aber dann die Drehzahlen auf unsere Gegebenheiten anpassen !

Nun ob och ich es so machen würde weiß ich nicht...aber dafür ist der Topic ja da...für Diskusionnen !

Technik: Einen neuen Motor einfahren

Da sich KoflAIR intensiv mit der Behandlung eines neuen Motors beschäftigt hat, wollen in diesem Artikel seine Conclusios mitgeteilt werden.
Der größte Teil der hier dargebotenen Theorie stammt von MotoMan's amerikanischer Tuningpage Mototuneusa.com.
In diesem Artikel wird mit einigen Mythen des Einfahrens aufgeräumt.
Es ist relativ erstaunlich, was hier zu lesen steht, andererseits jedoch sehr logisch, und empirisch belegt.

Einen neuen Motor einfahren

Der neue Motor sollte erst dann zum ersten Mal gestartet werden, wenn der Fahrer bereit ist, das Gerät anzuwärmen,
um im Anschluss den Einfahrvorgang in einem Zug durchzuziehen.
Keine Angst, dauert nicht lang. Nach 70km sollte der Motor praktisch fertig eingefahren sein!

Zuvor sollte jedoch sichergestellt sein, dass in den Motor ein simples mineralisches Öl eingefüllt ist, und kein vollsynthetisches Superöl.
Das Öl darf während des Einfahrvorgangs nämlich nicht perfekt schmieren, es will ja ein wenig gehobelt werden!
Ein Billig Öl 10W 40 auf Mineralbasisfür 5 EUR pro Liter sollte reichen, vor allem wird dieses Öl nicht lange im Motor verbleiben...

Motor warmfahren

Das Wichtigste gleich zu Beginn: Ein Motor sollte IMMER warmgefahren werden, bevor er belastet wird.
Die meisten bleibenden Schäden entstehen, wenn ein Motor noch zu kalt ist.
Da stimmen die Maße im Motor noch nicht, und das Öl schmiert noch nicht gscheit weil's noch kalt ist.
Warmfahren sollte am besten mit niedrigsten Drehzahlen und wenig Gas erfolgen, dabei kann nicht viel passieren.
Vorteilhaft ists dabei, wenn nicht gerade polarähnliche Temperaturen herrschen und der Anwärmvorgang rasch erfolgen kann.

Das Lastwechselverfahren

Das grundlegende Prinzip beim von MotoMan empfohlenen Einfahrvorgang ist es, Last auf die Kolben zu bringen,
damit die noch ganz frischen Kolbenringe, die im neuen Motor erst Teile der Zylinderwand satt berühren,
durch den Druck der Verbrennung an die Zylinderwände gepresst werden, und sich dabei passgenau mit der Zylinderwand verschleifen.
Dazu muss im Brennraum Last hergestellt werden.
Die L-förmig kontruierten Kolbenringe werden durch den Druck förmlich an die Zylinderwand gepresst, und korrekt verschliffen.

Nach den Lastphasen soll jeweils ein Ausrollvorgang erfolgen, bei dem der Gasgriff geschlossen wird, der Motor jedoch eingekuppelt bleibt.
Durch diesen Motorbremsvorgang (ohne dass zusätzliche Bremsen benutzt werden!), entsteht ein Unterdruck im Brennraum.
Bei der Abwärtsbewegung des Kolbens wird dabei jedesmal Öl aus dem Kurbelgehäuse entlang der Zylinderwand hochgesaugt.
Dieses Öl schmiert nach, und das Öl "schwemmt" auch die mikrofeinen Metallpartikel in den Zylinder hoch, die beim einschleifen entstehen.
Von hier aus werden sie in Folge mit den Abgasen ausgepufft.

Einfahrphase 1

In der ersten Phase, die etwa 10 bis 15km dauert,
sollte der Motor in oben beschriebenen Lastwechselverfahren mit 60% Gas durch die Gänge 2, 3, 4 beschleunigt werden,
und die Motordrehzahl soll sich dabei im Bereich 40-70% der Nenndrehzahl bewegen.
Nach erreichen der 70% im vierten Gang den Gasgriff schließen und den Motor abbremsen lassen.
Dieser Abbremsvorgang ist wichtig und gehört zum Einfahrvorgang.
Auch das leichte Auskühlen der Kolbenringe in dieser Phase ist Teil des Programms!

Prozentrechnung: Beginnt beim Motor der rote Bereich zB bei 11.000 U/min, wäre dieser laut 40%-70% Anweisung im Bereich 4.400 - 7.700 U/min zu bewegen.
Um die Gasgriffstellung 60% zu kennen, sollte diese Position schon vor dem Start am Griff markiert werden!

Einfahrphase 2

Wir befinden uns nach Abschluss der Phase 1 in etwa bei Kilometerstand 25. Bis Kilometer 70 wird nun mit 80% Gas operiert,
und die Drehzahl sollte sich dabei im freudigen Bereich zwischen 30% und 80% der Nenndrehzahl bewegen!
Sollten 80% Drehzahl im Vierten Gang jenseits aller Limits sein, können auch die Gänge 1-3 statt 2-4 verwendet werden.

Rechnung: 30% Drehzahl bei einem Motor, dessen Nenndrehzahl nun 600er mäßige 14.000 U/min betrüge, wären 4.200 U/min. 80% von 14.000 sind satte 11.200 U/min.

Also. Zum Beispiel. Zweiter Gang, 30% Drehzahl, also 4200 U/min. 80% Gas geben, bei 7000 in den 3. Gang schalten, und bei 9000 auf den Vierten Gang.
Bei Erreichen von 11.200 U/min komplett vom Gas weg und das Motorrad ausrollen lassen, runter bis 3000 U/min.
Zweimal zurückschalten, 4200 U/min einpendeln, und erneut hochbeschleunigen.

In den beiden unteren Gängen darf gegen Ende dieser Phase ruhig auch kurzes Vollgas gegeben werden, aber wirklich nur kurz!
Wichtig ist es, die Ausrollphasen korrekt einzuhalten, damit sich die Kolbenringe von der Last wieder erholen können,
und frisches Öl in die Honriefen der Zylinderwände gesaugt werden kann!

Ölwechsel nach 70km

Jetzt, bei Kilometerstand ca. 70, sollte das noch heiße oder zumindest deutlich warme Öl komplett inklusive Filter gewechselt werden.
In diesem Öl sind nun aufgrund der "Hobelarbeiten" im Motor massig Metallpartikel enthalten, die sich nun eigentlich in den Ölleitungen des Motors festsetzen würden.
Die gröberen Metallspäne wurden nämlich in den Zahnrädern des Getriebes zu feinen Metallpartikeln zerpresst,
die nun für einen wahren Metalliceffekt im Öl sorgen.

Diese Schwebeteilchen haben das Bedürfnis, sich an die Wände der Ölleitungen anzulegen,
von wo sie nach erkalten des Öls nicht mehr weggeschwemmt werden können, sie bleiben für die gesamte Lebensdauer des Motors dort haften.
Damit verringern sie den Durchmesser der Ölleitung, sorgen in Folge für erhöhten Pumpaufwand,
und verringern die Schmierung, aber auch die Leistung des Motors, wenngleich nur geringfügig.
Aber es geht uns doch ums letzte PS, nicht wahr?
Damit sich die Metallpartikel daher nicht festsetzen können, lassen wir umgehend sämtliches Öl des Motors ab und entfernen auch den Ölfilter.
Die zweite Ölfüllung sollte auch wieder aus einem mineralischen Öl bestehen.
Denn auch in den nächsten 200km wird noch deutlich gehobelt!

Einfahrphase 3

Bis Kilometerstand 250 sollte der Motor nun weiterhin jeweils nach einer sorgfältigen Anwärmphase,
im oben beschriebenen Lastwechselbetrieb mit relativ viel Gas betrieben werden.
Die Kolbenringe sind nun zwar bereits schon zum größten Teil perfekt auf die Zylinderwände eingeschliffen,
der Vorgang ist jedoch noch nicht abgeschlossen.
Der Motor sollte immer wieder in den unteren Gängen mit 80-100% Gas im Drehzahlbereich 40-90% hochgedreht werden.
Auf die Motorbremsphasen sollte nicht vergessen werden.
Und, der Motor sollte noch nicht auf Nenndrehzahl hochgedreht werden.

Ölwechsel bei 250km

Wer es sehr genau nimmt, der sollte im Bereich um die 250km nochmals das Öl wechseln.
Dieser Ölwechsel ist jedoch optional. Falls durchgeführt, weiterhin ein relativ billiges mineralisches Öl einfüllen.
Es wird nach wie vor gehobelt.

Bis Kilometer 1000

Bis zum 1000er Service sollte der Motor weiterhin hart hergenommen werden.
Nie auf sorgfältiges warmfahren verzichten! Bei warmem Motor den "Blumenpflückmodus" tunlichst meiden.
Ausfahrten durch elends lange Ortsgebiete sind in dieser Phase nach wie vor nicht empfehlenswert.
Und Achtung auf hinterherfahrende Fahrzeuge, die aufgrund der ständigen Tempowechsel leicht irritiert reagieren könnten.
In dieser Phase würde sich ein Tag am Ring anbieten.

Nach dem 1000er Service

Im Grunde genommen ist der Motor jetzt schon fertig.
Dennoch laufen nun noch einige Vorgänge ab, im Zuge welcher der Motor erst seinen endgültigen leichten Lauf bekommt.
Dabei werden nach wie vor Metallflächen behobelt.
Das Öl des 1000er Service sollte daher nach wie vor kein vollsynthetisches sein, sondern bestenfalls teilsynthetisch.

Der Motor kann nun eigentlich schon voll belastet werden, wenngleich Dauervollgasphasen noch gemieden werden sollten.
Wiegleich auch Dauerstau im Bummeltempo dem Motor nicht zuträglich ist für seine endgültige Leistungsfähigkeit.

Vollsynthetisches Öl ab 3500km

Erst ab Kilometerstand 3500 ist der Einfahrvorgang im Motor völlig abgeschlossen.
Ab diesem Moment ändert sich praktisch nichts mehr.
Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo auch ein vollsynthetisches Öl mit all seinen Gleitadditiven eingefüllt werden kann.
Damit komplettiert man sein Paket eines leistungsfähigen Motors mit perfekt dichtenden Kolbenringen,
und damit mit geringst möglichem Ölverbrauch und höchstmöglicher Lebensdauer des Aggregats.

Problemzone Geschwindigkeit

Das beschriebene Einfahrverfahren erfordert immer wiederkehrende Tempowechsel und relativ hohe Fahrgeschwindigkeiten.
Eine 1000er geht im 4. Gang mit 80% Nenndrehzahl locker 200 km/h schnell.
Hier wären daher die Gänge 1 - 3 zu verwenden, doch auch die dritte geht mit 80% Nenndrehzahl um die 180 km/h,
was deutlich über dem erlaubten Limit auf österreichischen Straßen liegt. Wo fährt man seinen Motor daher günstigerweise ein?

Eine Möglichkeit ist eine freie Autobahn.
Sonntags um 6 Uhr früh sollte die Verkehrsdichte entsprechende Fahrten ermöglichen, natürlich nur auf deutschen Autobahnen

Eine weitere Möglichkeit wäre auf einer abgeschlossenen Rennstrecke.
Im Zuge des Vormittagstrainings in einer langsameren Gruppe lässt sich ein Motor eigentlich sehr gut einfahren.
Die ständigen Beschleunigungs- und Abbremsmanöver auf einer Rennstrecke passen eigentlich ideal zu MotoMan's Einfahrmethode.
Besonders in den Phasen 2 und 3 ist ein Rennstreckentraining das ideale Umfeld für sinnvolles einfahren.

Eine weitere Möglichkeit ist es, seinen Motor auf einem Leistungsprüfstand einzufahren.
Hierbei ist auf ausreichende Kühlung des Motors zu achten. Etwas üppiger dimensionierte Gebläse sollten imstande sein,
den thermischen Haushalt des Motors unter Kontrolle zu halten.
Im Falle von drohender Überhitzung den Motor unbedingt 15-20 Minuten abstellen und ein wenig auskühlen lassen.

Wissen: Das Honmuster im Zylinder

Bei der Produktion wird die Innenseite eines Zylinders sehr genau mit einem Honwerkzeug geschliffen.
Ein Kolben wird dabei sowohl nach vorne/hinten bewegt, als auch dabei gedreht.
An den Zylinderwänden entsteht dabei ein sich schräg kreuzendes Honmuster.
In den Rillen dieses Muster bleibt das Motoröl hängen und sorgt für die Schmierung des im Zylinder gleitenden Kolbens.

Dieses öltragende Honmuster sollte während der gesamten Lebensdauer des Motor aufrechterhalten bleiben!
Befinden sich hier glattpolierte Stellen, dann kann hier auch kein Öl getragen werden,
es kommt zu übermäßiger Erhitzung, und kann letztlich sogar zu einem Kolbenfresser führen.
Die Zylinderwand wird poliert, wenn der Motor übervorsichtig mit sehr wenig Brennraumdruck eingefahren wird!

Erfahrungsberichte

In einem Forum berichtete ein GSX-R1000 Fahrer, dass sein nach dieser Methode eingefahrenes Motorrad um 9 PS mehr hatte,
als ein nach Handburchvorschrift eingefahrenes Motorrad gleichen Produktionsmonats (!!). 9 PS ist nicht wenig!
Die 9 PS sind zudem proportional über das gesamte Drehzahlband zu sehen,
das heißt der gut eingefahrene Motor produziert ganz einfach mehr Drehmoment,
durch optimale Abdichtung und perfekte Gleiteigenschaften der Kolbenringe im Zylinder.

Müssen Lager eingefahren werden?

Nein, Lager brauchen nicht eingefahren werden, diese laufen (vor allem heutzutage) kontaktfrei.
Stets am Ölfilm dahin. Alte Weisheiten von den mikroskopischen Gebirgen auf den so genannten glatten Metallflächen sind heutzutage hinfällig.
Die Fertigungsmaschinen bauen Metallflächen mittlerweile mit sehr geringen Toleranzabweichungen, hier gibt es nichts mehr zu schleifen.

Und die Einfahrvorschriften der Hersteller?

Die Einfahrvorschriften der Hersteller wonach, die Drehzahl pro 100km um 100 U/min gesteigert werden darf oder so ähnlich,
sind aus unerklärlichen Gründen quer durch die Bank großer Mist.
Einfahren nach der MotoMan Methode macht außerdem viel mehr Spaß als: Bis 300km 4000 U/min, bis 500km 5000 U/min, bis 700km 6000 U/min, ...

Ungünstige Momente vermeiden

Ungünstige Momente beim Einfahren sind städtischer Stop & Go Verkehr mit roten Ampeln und 30 km/h Zonen,
ewig lange 50km/h Ortsgebiete, Zweipersonenbetrieb steil aufwärts (gilt nur bedingt für großvolumige Motoren).
Der Motor soll mit Druck zügig hochdrehen können, aber nicht zu zügig. Würgereien mit dem 6. Gang sollten vermieden werden.
Wichtig ist der Einsatz der Motorbremse beim langsamer werden,
nicht auskuppeln und Motor auf Standgasdrehzahl bummeln lassen.

Neue Motoren im Werk

Nach dem Zusammenbauen bekommen Großserienmotoren im Werk üblicherweise einmal ein ganz festes Vollgas von 15 Sekunden.
Hier wird geprüft, ob der Motor prinzipiell funktioniert. Dieses Vollgas startet auch gleichzeitig den Einfahrvorgang.
Großserienmotoren werden NICHT am Prüfstand eingefahren, wie zeitweise angenommen wurde.
Das würde viel zu viel Zeit und Sprit kosten...

Wirklich teure Motoren hingegen werden mit einem Lastwechselprogramm, das vergleichbar ist mit MotoMans Methode, eingefahren und gemessen.
Auch Formel I Motoren werden dieserart eingefahren.
So, und nun gibt’s wohl wieder mal viel Glauben vs. Wissen zu bewerten?
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Beitragvon wien » 12. Nov 2006, 20:22

Super Bericht!!!

also wenn ich meinen Motor mal bearbeiten lasse, steh ich Sonntag punkt 6 Uhr auf eurer Autobahn :wink: :wink:

echt informativ und auch macht auch alles Sinn wie ich finde
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Beitragvon Nagilum » 12. Nov 2006, 23:09

Klingt wirklich interessant und auch deutlich spassiger als das weit verbreitete "bis 10.000km sachte fahren, nicht zu sehr treten, nicht hoch drehen, auf garkeinen Fall Vollgass..."

Aber wie brauchbar ist das ganze?
Wir haben hier doch Maschinenbauer/-studenten, könnt ihr da nichts zu sagen? :)

Gruß
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Beitragvon Racer » 12. Nov 2006, 23:36

Ich finde den Bericht supergut !! Toll, was aus der Stammtischdiskussion erwachsen ist ;-) !

Danke Maki !
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Beitragvon 2.5-16v blauschwarz » 13. Nov 2006, 00:11

Das nenne ich mal einen "16V-gerechten" Einfahrtipp für neue Motoren!
Kommt doch den sportlich-ambitionierten Genen unserer Maschinen sehr entgegen!
Sehr aufschlußreich und interessant, da macht lesen Spaß!
Ich höre schon fast das Ansauggeräusch beim ständigen kurzen Beschleunigen... *GRINS*
Ich glaube, ich sollte mir demnächst mal wieder ein Kurzzeitkennzeichen für mein Baby holen :D
Ich leide schon unter Entzugserscheinungen...
Gruß, Karl
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Beitragvon Henger » 13. Nov 2006, 01:06

Hallo Jungs,

cooles Thema, gerade weil ich in Kürze (nächstes Frühjahr) davon betroffen bin :roll: :roll:

In meinem Fall wird es so sein, daß ich gar nicht drumherum kommen werde den Motor auf alt hergebrachte Weise einfahren zu können :shock:.

Da ich auf EFI umbaue, kann auf das Steuergerät nur ein Notprogramm aufgespielt werden, welches es ermöglicht den Motor zu Starten und maximal 2000 upm hochzudrehen.
Dieses ist notwendig um den Motor probelaufen zu lassen und ihn auf eventuelle Undichtigkeiten hin zu überprüfen und ob mechanisch alles korrekt ist usw...........kurzum, ich habe mich mit der Einfahrmethode von Moto-Man schon (zwangsläufig :shock: ) angefreundet :mrgreen: :mrgreen: :lol: :lol: :qualm da mein Motor sofort auf dem Prüfstand bei VGS in Köln belastet werden wird....und daß schon nach kurzer Laufzeit bis zur vorgesehenen Abriegeldrehzahl von 7600 upm :o :wink:

Beim Stammtisch hat der Rüdi übrigens ähnliches auch favorisiert :P

Hier mal noch ein Link zu einem Thread im Forum der im Frühjahr von unserem Chris Martens angeregt wurde>>>> http://vs2062127.vserver.de/w201/viewto ... en&start=0 gleiches Thema und immer noch aktuell und spannend.

Klasse Thema und Dank vom Frank
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Team-Moderation des w201-16v.de Forum
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"16V Fahren, ich kann jederzeit damit aufhören, ährlisch"

Wenn die letzte Tankstelle schließt, wird Euch auffallen,
daß Greenpeace nachts kein Bier verkauft.
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Beitragvon Chris Martens » 13. Nov 2006, 09:29

moin zusammen,

tja, das ist immer wieder ein spannendes Thema, ich hatte dazu ja Anfang des Jahres schon ein bißchen *hüstel* geschrieben. :)

Damals war das Ergebnis, daß außer Fränk und seinem ollen Kumpel niemand so richtig für die dynamische Methode war - nun sieht es anders aus?

bis denn,
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Beitragvon Racer » 13. Nov 2006, 09:44

Ja, der Rüdi hat beim Stammtisch ordentlich Argumente für diese Methode(n) auf den Tisch gelegt. Dem war nur bedingt zu widersprechen ;-). Ganz genau kann man es wohl auch nur sagen, wenn man die Sache mal ausprobiert hat. Wobei eine gewisse Hemmschwelle sicher vorhanden ist. Das können uns die Jungs mit neuen Motoren (bzw. überholten) denn mal berichten.
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Beitragvon Chris Martens » 13. Nov 2006, 09:49

soso, der Rüdi hatte Argumente... die würde ich ja gerne mal sehen / lesen :)
Ernsthaft!

Also Rüdi, laß' sehen...

bis denn,
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Beitragvon Rüdi » 13. Nov 2006, 21:20

Hallo Christian,
bei solchen Diskussionen halte ich mich ja in der Regel lieber heraus, da man am Ende so klug wie am Anfang ist.
Meine 16 Jahre Erfahrung im Haus Mercedes Benz haben mich zu Entschluß gebracht, daß es bei gleichen Fahrzeugen in Punkto Motorleistung wirklich auf den Fahrer ankommt.
Wird ein Motor ständig schonend eingefahren hat er seltsamerweise auch nicht die Leistung von einen Motor der zügig gefahren wird, auch wenn beide Motoren nicht verkokt sind.
Ein guter Kunde, welcher im Jahr 80000 km herunterspulte und jedes Auto auch 4 Jahre fuhr sagte mal zu mir, und ich bin mittlerweile wirklich der gleichen Meinung:
Die ersten 50 Kilometer schonend einfahren und danach Schwarte !!!
Ein guter Motor hält das aus und wird danach super laufen, ein schlechter Motor ist hin, für den ist es dann auch nicht schade, der wäre eh eine Krücke gewesen !!!

Gruß Rüdi
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Einfahren

Beitragvon Raggna » 13. Nov 2006, 21:29

Hallo zusammen,
bei pauschalen Aussagen bin ich immer vorsichtig.
Die Reibpaarungen sollten den Ausschlag geben.
In meinen Augen ist es ein Unterschied, ob ein Nikasil oder eine Graugusslaufbahn, eingefahren werden soll.
Auch Lager laufen ein, zwar nicht so wie Laufbuchsen, ein Verschleiß hat man trotzdem.
Auch ist die Aussage über schlechtes und gutes Öl so eine Sache.
Meßt einfach mal den Strombedarf des Leerlaufsteller, mit "gutem" und mit "schlechten" Öl.
Alles relativ.
Gruß
Th.
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Beitragvon Chris Martens » 13. Nov 2006, 21:38

moin Rüdi,

wir sind grundsätzlich ähnlicher Ansicht, mich hätten nur die Argumente interessiert, ich bin halt neugierig!

Solche Erfahrungen sind natürlich immer beeindruckend, ganz richtig.

bis denn,
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Beitragvon Rüdi » 13. Nov 2006, 21:42

Noch ein Tip zum Thema, Einfahren des Motors:
Viel wichtiger als das Einfahren erachte ich ebenfalls, daß nach 500-1000km ein Ölwechsel durchgeführt werden soll, damit der Abrieb aus dem Motor entfernt wird.
Wenn die Bearbeitungstoleranzen am Motor stimmen, warum sollte man dan über 5000-10000 km den einfahren, ist doch lächerlich.
Wenn man ein Druckluft-Kompressor sieht, der hat auch Kolben, Pleuel und Kurbelwelle und läuft von Anfang an nur Voll-Last.
Ich denke, das ganze Geschwätz vom Einfahren stammt noch aus Zeiten wo Zylinder mit handschmackes mit der Hohnbürste bearbeitet wurden, halt mal besser, mal schlechter, mal gerade, mal schief oder konisch waren, außerdem die Kolbenringe sich wirklich noch grob einarbeiten mußten, bzw. auch noch einzeln getauscht wurden, mal mit passendem Stoßspiel, mal mit zu engem, da gerade Pause war, oder ein weibliches Wesen mit Minirock vorbeimaschierte.
In dem Fall wäre dann wirklich der Ofen aus.
Aber da trifft der Spruch wieder zu:
Für den verpfuschten Motor wäre dann nicht schade. Fährt man schonend ein, verschleppt sich der Schaden, mit Glück für die Werkstatt, über die Garantiezeit hinaus.
Gruß Rüdi
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Einfahren

Beitragvon Raggna » 13. Nov 2006, 22:59

Hallo zusammen,
vom klassischen Einfahren bin ich auch abgekommen.
Aber am Anfang langsam machen tu ich schon.
Für Ölwechsel bin ich auch, aber ich mache keine Religion daraus.
Ich fahre auch ganz normales Öl, das supertolle Vollsyntetiköl ist gut.... für die Bilanz des Herstellers. (ich habe die Reibleistung des Motors anhand des Leerlaufstellers gemessen)
Wer schon mal eine Restschmutzanalyse gemacht, hat sieht die Sache relaxter.
Unsere Motoren laufen nicht unter Reinstraumbedingungen.
Partikel unter 30µm bleiben so oder so im System, da das die Maschenweite des Ölfilters ist.
Jedes Rauf und Runter erzeugt Verschleiß, so iss das halt.
Gruß
Th.
Nachtrag: wenn ich meinen 3,6er mal laufen lasse und die Kolbengeschwindigkeit deutlich über 20m/sek geht, säuft er Öl.
Egal ob es Vollsyntetik oder Normales ist. Ca.1L/100Km :D
Bei Kolbengeschwindigkeiten unter 20M/sek ist der Ölverbrauch kaum messbar.
Raggna
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