Differenzial-Ausgleich zuviel Spiel

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Differenzial-Ausgleich zuviel Spiel

Beitragvon karino » 12. Jul 2008, 18:17

Hallo,
ich habe heute mein Diff. ausgebaut, da ich Geräusche beim Fahren von engen Kurven hatte.
Als Ursache hat sich herausgestellt, daß die Reibscheiben vom ASD verschlissen sind und dadurch die Ausgleichsräder zuviel Spiel bekommen.
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Doch meine Frage ist, warum ein Gelenkwellenflansch vom Durchmesser größer ist als der Andere (nicht der Durchm. der Gewindebohrungen sondern der Außendurchm.).
Muß das so?

Die Plastikanlaufscheiben sind auch bisl nieder.
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MfG
Karino
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Beitragvon Henger » 13. Jul 2008, 01:00

Hi Karino,

ja leider bekommt man bei verschlissenen Reibscheiben zuviel Spiel in den Ausgleich, da sich die Wellen der Ausgleichräder durch die dünner werdenden Reibscheiben auseinander schieben können. Fährt man damit dann zu lange, sind die Ausgleichsräder auch hin, zumindest hatte ich aktuell ein Diff bei dem es genau so gelaufen ist.
Ich kann gerne mal ein paar Bilder der verschlissenen Ausgleichräder einstellen, da ich diese Teile aufbewahrt habe.
Die Ausgleichsräder kosten bei Mercedes dann leider nochmals 126,- Teuro pro Stück zusätzlich :(
Ruck Zuck ist man bei so einer Überholung dann mal knapp 700,- Euro im gesammten für Repsatz Lager, 8x Reibscheiben, Dichtsatz ASD, Ausgleichsräder usw.... los :cry:

Weshalb die Antriebswellenflansche unterschiedlich in der Größe sind, hab ich mich auch schon gefragt.
Ich kann mir vorstellen, dass der größere Flansch als Gegengewicht zu Kegel und Tellerrad verbaut ist.
Mal schauen ob es noch eine korrekte Darstellung hierzu gibt.

Beste Grüße

Fränk
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Beitragvon karino » 13. Jul 2008, 09:50

...so schlecht sind die Räder noch nicht, ich habe aber noch ein Diff mit ASD vom 190D, wo die Räder und Scheiben top sind, die will ich verwenden.


Hier zum Vergleich: rechts ein Scheibenpacket vom 190D, links 16v
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Bei fast identischer Kilometerleistung (170Tkm) fehlt bei den Scheiben vom 16v ca. 1,0-1,5mm (wenn mann es zusammendrückt).
...für den 190D ist das Diff überdimensioniert und müßte eigentlich ewig halten.
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Beitragvon karino » 13. Jul 2008, 22:00

Man glaubt garnicht wieviel Schmutz sich im Diffgehäuse ansammeln kann, da würde auch kein Ölwechsel helfen (ich weiß gar nicht welcher oder ob überhaupt ein Intervall vorgeschrieben ist). Gerade im Bereich der Reibscheiben sitzt so Einiges. Ich denke so aller 60-100Tkm Öl wechseln und vor dem Einfüllen des neuen Öles, zum Reinigen mal ein paar Km mit einer Mischung aus Hydrauliköl und Diesel fahren, schadet bestimmt nicht.

hier war schon mal einer dran
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Überrascht war ich als der Dreiarmflansch runter war, der Ölverlust kam nicht vom Flansch selber, sondern zwischen Dichtring und Gehäuse trat Öl aus.

Alles wier schön sauber
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30er Vielzahnnuß verlängert für Mutter Ritzelwelle
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Beitragvon Henger » 13. Jul 2008, 23:21

Hi karino,

vielen Dank für deine Infos und für das Bildmaterial.
Bezüglich Diff überholung haben wir bislang kaum Infos im Forum, wird Zeit das wir diesen Mißstand beseitigen :wink:

Vielen Dank vom Frank
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Beitragvon NullPositiv » 13. Jul 2008, 23:39

wird zeit das chris martens mal seine fotos von der diffueberholung seiner rosi hochlaed...
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Beitragvon karino » 14. Jul 2008, 22:43

Hier noch ein paar pics:

Zum Vergleich: links Belagscheibe zweiseitig (4 Stk.) vom 16v, rechts vom 190D
Da beim 16v die Sperre oft gebraucht wird ist die Belagscheibe entsprechend blank und abgenutzt, die Scheiben vom 190D haben noch Neumaß und sind durch das alte Öl teilweise dunkel gefärbt.
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Der komplette Scheibensatz mit Zahnrad (eine Seite).
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Stahllamelle (Außen) 1 Stk.
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Stahllamelle 4 Stk.
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Belagscheibe einseitig (1 Stk. in versch. Stärken), mit Zahnrad
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Scheibenpaket auf Zahnrad montiert
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Ausgleichsräder klein mit Kunststoffanlaufscheiben
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Ausgleichsräder komplett
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An die Scheiben kommt vor der Montage Getriebeöl.
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Beitragvon Henger » 14. Jul 2008, 22:52

Hi Karino,

das sind sehr gute Bilder zur Veranschaulichung.
Ich werde wie schon erwähnt, auch noch Bilder von meinen verschlissenen Ausgleichsrädern einstellen, allerdings brauche ich erst noch ne bessere Kamera für die Nahaufnahmen...mal schauen, der Lude hat ne Gute :D

Gruß Fränk
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Beitragvon karino » 14. Jul 2008, 23:03

Ja Fränk, die Nahaufnahmen bekommt man mit den einfachen Kameras nicht immer gut hin.
Ich habe zuletzt eine extra Beleuchtung genommen und mit einem Motivprogramm ohne Blitz geknipst. :)
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Beitragvon Henger » 17. Jul 2008, 22:45

karino hat geschrieben:
Belagscheibe einseitig (1 Stk. in versch. Stärken), mit Zahnrad
Bild



Hi Karino,

Die Belagsscheiben mit nur einer Reibfläche die zum Ausgleichen gedacht sind, gibt es in den Stärken von 2,8mm bis 4,0mm in 1/10 mm gestaffelt.
Somit lassen sich auch gut gebrauchte Reiblamellen bei einer Diff Revision noch mal verwenden/ausgleichen.

Ich hoffe ich kann meine Bilder auch bald mal zeigen :wink:

Gruß Fränk
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Beitragvon karino » 17. Jul 2008, 23:07

Ja ich weiß, aber diese Scheiben sind gerade noch 2,7 - 2,8mm stark und das Spiel ist reichlich 1mm, da reicht selbst die Dickste nicht.
Ich werde den kompletten Scheibensatz vom Spenderdiff verwenden.

Ich habe mir nochmal die Wirkungsweise durch den Kopf gehen lassen, und erst dachte ich, die immer vorhandene Sperrwirkung beruht nur auf der Vorspannung der Reibscheiben, doch die Belastung der Ausgleichsräder (zB. beim Anfahren), erzeugt ja eine zusätzliche Sperrungwirkung bevor erst hydraulisch voll gesperrt wird.
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Beitragvon Henger » 18. Jul 2008, 02:13

karino hat geschrieben:Ich habe mir nochmal die Wirkungsweise durch den Kopf gehen lassen, und erst dachte ich, die immer vorhandene Sperrwirkung beruht nur auf der Vorspannung der Reibscheiben, doch die Belastung der Ausgleichsräder (zB. beim Anfahren), erzeugt ja eine zusätzliche Sperrungwirkung bevor erst hydraulisch voll gesperrt wird.


Hier mal ein besonderer Leckerbissen:Funktionsbeschreibung ASD

Und noch ein Hinweis für alle Original Fahrwerk Stilleger und Niveaupumpen- Rausschmeisser, der Ausgleich des ASD Differentials wird mit einem gewissen Vordruck durch die Niveaupumpe beaufschlagt!
Entfernt man die Niveaupumpe und beläßt gleichzeitig das Original ASD Diff, ensteht durch den nicht mehr vorhanden Vordruck über die ASD Reiblamellen ein größeres Spiel im Ausgleich des Diffs.
Welches einen negativen Einfluß (zuviel Spiel) auf den Alltagsgebrauch hat.

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Beitragvon Nagilum » 19. Jul 2008, 19:46

Danke für den Leckerbissen, eine sehr interessante Geschichte.
Dort steht auch in welchem Zeitraum das ASB bis zu welcher Geschwindigkeit geschaltet hat. Auffällig ist das stetige absenken der Geschwindigkeit.

Gruß
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Beitragvon karino » 20. Jul 2008, 21:58

Hallo,
ich habe wieder etwas am Differenzial gemacht....
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Hier sieht man das Ausgleichsgetriebe fast fertig montiert...

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...noch die neue Spannhülse einschlagen.

Bild
Das Tellerrad soll vor der Montage auf 75-85 Grad angewärmt werden.

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Es ist zweckmäßig solche Gewindestifte einzuschrauben, damit nach dem Aufschlagen des Tellerrades auf das Ausgleichsgetriebe (mit zB. Plastikhammer), auch die Schraubenlöcher übereinstimmen. Die Lage des Tellerrades auf dem Ausgleichsgetriebe soll vor der Demontage markiert, und wieder so montiert werden.

Bild
Sobald die Schrauben greifen wird über kreuz angezogen, das Anzugsmoment ist 85Nm, ich habe noch etwas Schraubensicherung rangemacht. Laut WIS sollen neue Schrauben verwendet werden.

Bild
Differenzialgehäuse "leer".

Bild
Ritzelwelle mit großem Schrägrollenlager (An seinem Außenring, der im Gehäuse sitzt, wird mittels einer Beilagescheibe, die in verschiedenen Stärken erhältlich ist, die Lage des Ritzels zum Tellerrad festgelegt.), ABS-Rädchen und Quetschbuchse.

Bild
An beiden Seiten der Quetschbuchse ist je eine dünne Scheibe verbaut.

Bild
Demontage des großen Schrägrollenlagers (Es sitzt verdammt fest auf der Welle!): Es gibt drei Möglichkeiten dieses Lager runterzubekommen. Erstens man geht in eine MB Werkstatt die so einen Abzieher hat und läßt es runterziehen. Zweitens man spannt die Welle so ein, daß nichts kaputt geht (wie hier in einer Drehbank, obwohl ihr die Prozedur auch nicht gut bekommt), wärmt es an und schlägt es runter. Drittens man entfernt Käfig und Rollen, flext den Innenring durch (nicht zu tief schleifen!).

Ich wollte zuerst die Ritzelwelle nicht neu lagern, doch nachdem beim vorangegangenen Befestigen mit den alten Lagern, es etwas streng ging, sollte eine neue Quetschbuchse eingebaut werden, aber die Lager waren doch nicht mehr so toll.
Ich habe das Lager nicht zerstört, um sicher zu gehen, daß das neue Lager genau so breit wie das alte ist, denn wenn das nicht so gewesen wäre, hätte ich eine andere Beilagescheibe gebraucht. Denn nichts ist schlimmer als die Ungewissheit, wo das Ritzel hinterher steht. Sie waren aufs Tausendstel gleich breit.

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Neues großes Schrägrollenlager mit der alten/neuen Beilagescheibe.

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Kleines Schrägrollenlager

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Ritzelwelle ohne Alles
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Beitragvon Henger » 21. Jul 2008, 14:12

Hi Karino,

eine wirklich gute Beschreibung einzelner Schritte der Instandsetzung 8)

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Montage

Beitragvon karino » 24. Jul 2008, 00:49

Hallo,
hier noch die Fotos von der Montage.
Bild
Das große Schrägrollenlager wird etwas handlau angewärmt, da es ja wie schon erwähnt, schwer runtergeht und ebenso wieder drauf...

Bild
...dazu eignet sich zB. eine hydraulische Presse und ein passendes Rohr.
Es sollte bei allen Montagearbeiten soviel wie möglich aufgepresst und abgezogen werden, und so wenig wie möglich geschlagen, was die Lager und die Ritzelwelle betrifft.

Bild
Das Ritzel soll eine weiche Unterlage haben.

Bild
Dann kommt das ABS-Rädchen wieder drauf, es ist sehr leichtgängig, deshalb habe ich etwas Loctite510 ran gemacht.

Bild
Neue und alte Quetschbuchse im Vergleich, die zwei dazugehörigen Scheibchen werden auch erneuert.

Bild
Hier mal ein Bild von den Hebeln die notwendig sind um die Quetschbuchse zu "quetschen".

Bild

Und jetzt kommt das kniffligste, das Einstellen der Mutter. Laut MB-Richtlinie hat das mit einer Reibmomentlehre zu erfolgen, es liegt bei gelaufenen Lagern bei 50-100Ncm, bei neuen Lagern jenach hersteller bis zu 200Ncm und mehr. Ich wollte mit der eingebauten Ritzelwelle zu MB gehen, um das Reibmoment einzustellen. Ich hatte auch für letzten Samstag einen Termin vereinbart, da ich ja am WE alles wieder beisammen haben wollte. Leider war entgegen der Absprache kein Meister und auch kein qualifizierter Mitarbeiter da, der diese Arbeit ausführen konnte, nicht einmal Öl für Sperrdifferenziale hatten sie "es muß ja sonst nicht gewechselt werden" war die Aussage. Nun stand ich da ohne Öl und mit loser Mutter. Ich habe dann noch ein wenig umhertelefoniert, doch die anderen MB-Werkstätten konnten mich am Samstag auch nicht gebrauchen. Es kam auch die Aussage "wenn Sie in der Lage sin die Lager zu wechseln, dann können Sie auch die Mutter einstellen"....das ist teilweise auch verständlich. Nachdem eine andere Niederlassung das "Spezialöl für Sperrdifferenziale" in "Universal-Getriebeöl" umschlüsselte hatte ich vollends die Nase voll,...einen ganzen Vormittag verplempert und nichts geklärt, das hat man nun davon wenn man es ganz genau machen will.
Also selbst ans Werk, die Schrägrollenlager werden mit einem dünnflüssigen Schmierstoff (Silikonspray, WD40, oä.) versehen (Getriebeöl macht sie schwergängig!), das Differenzial und der WDR werden noch nicht verbaut, dann wird die Mutter angezogen. Achtung nur milimeterweise und danach das Spiel mit der Messuhr prüfen! Das macht man solange, bis das Siel nicht mehr messbar ist. Auch wichtig, zwischen den Messungen die Welle immer mehrmals drehen, damit sich die Rollen anpassen können. Auch wenn das Spiel nicht mehr messbar ist, merkt man wenn der Dreiarmflansch nach oben gezogen wird, wie sich die Rollen mit einem "klick" zentrieren. Ich habe noch ein wenig angezogen, bis dieser "klick" nicht mehr zu hören war, dann beginnt sich auch das Reibmoment zu aufzubauen. Fester wollte ich das nicht machen, es muß ja noch das Öl dazwischenpassen. Die Mutter habe ich markiert und wieder gelöst um den WDR einzubauen. Wichtig: ist das Reibmoment zu groß geworden, darf nicht die Mutter gelöst werden,sondern es muß eine neue Quetschbuchse verbaut und von vorn begonnen werden.

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Der neue WDR.

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An die Lauffläche kommt noch ein bissl gutes Fett.


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Mutter sichern

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Differenzial einbauen,...ich habe die verbauten Lager weiter verwendet, da noch kein Verschleiß zu sehen war. An die Außenringe habe ich Loctite gemacht, da sie sich etwas mitgedreht hatten. Das ist daran zu erkennen, daß der Lagerring ganz blank ist und der Abdruck vom Seegerring nicht zu sehen ist. Die ominöse Aufweitung des Differenzialgehäuses (ca. 0,10mm) kommt davon, daß der letzte Seegering ein wenig mit Dorn und Hammer eingeschlagen wird. Dadurch erhalten die Differenziallager ihre Vorspannung. Dafür gibt es bei MB eine Spezialvorrichtung.

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Seegerring montiert, die Bohrung muß zwischenden Enden liegen. Zu beiden Seiten der Schrägrollenlager des Ausgleichsgetriebes ist so ein Seegerring verbaut, es gibt sie in verschiedenen Stärken. Damit werden erstens, das Spiel zwischen Ritzel und Tellerrad und zweitens, die Vorspannung der Lager+Aufweitung des Gehäuses bestimmt.
Bild

Bild
Zahnflankenspiel prüfen, min. 0,08mm, max. 0,18mm? In meinem Fall war es 0,10mm...top!
Zuletzt geändert von karino am 28. Jul 2008, 00:04, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon Henger » 24. Jul 2008, 01:30

Cooler Thread muß ich sagen :D

Mir ist genau das selbe passiert mit dem Spezial Öl für Sperrdifferentiale als ich bei meiner Benz Vertretung das richtige Öl beziehen wollen....
Ich habe sogar eine leere Original Öldose mit der korrekten alten Teilenr. mitgebracht und darauf hingewiesen das ich ein spezielles Öl benötige um dieses ASD Diff auch so nutzen zu können wie es vorgesehen ist........
Es wurde daraufhin ÖL bestellt, gekommen ist Universal Getriebeöl Hypoid-Getriebeöl SAE 80 W-90 , der Liter für 22,- Eus :x :evil:

Was hier noch fehlt sind alle Teilenr. und Preise dazu.
Der mbv8 könnte diese vielleicht korrekt einstellen :wink:

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Beitragvon mbv8 » 24. Jul 2008, 07:59

Moin,

das leidige HA Ölthema :(

A 001 989 17 03 10 das steht im EPC (SAE85W-90) 1l=17,15
Universal Hypoidgetriebeöl


A 001 989 33 03 10 das steht im WIS (SAE 75W-85) 1l=28,98
FE-Hypoidgetriebeöl



A 001 989 52 03 10 das kriegt der Black Series (SAE75W-140)0,5l=10,68
AMG-Hypoidgetriebeöl

A 000 583 09 04 war damals die blaue Plasikdose mit dem richtigen Öl,
diese wurde in A 001 989 17 03 10 ersetzt!

kann sich jeder raussuchen was er möchte :D

Gruß TT
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Beitragvon Maki » 24. Jul 2008, 08:57

So lieber Kunde, wofür wirst du dich entscheiden?

*Melodie von Herzblatt einspiel*

Nimmst du Kandidat 1 das Öl mit den universellen Allroundfähigkeiten oder

Kandidat 2 das Öl das mit seinem charmanten Preis deinen Geldbeutel leert oder

Kandidat 3 das Öl das mit seiner Exclusivität für bestimmte Fahrzeuge auf sich aufmerksam macht ?

Wofür wirst du dich entscheiden ?



:mrgreen:
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Beitragvon mbv8 » 24. Jul 2008, 10:19

Also ich zieh den Joker mit der Nummer 4:

A 000 583 09 04 :D :D :D

Hab ich vor 2 Jahren auf'm Treffen angeboten!

Hat keiner außerm Fränk zugeschlagen :(

Gruß TT
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