von Michael/Wien » 1. Dez 2007, 17:42
Hallo Guido,
normalerweise ersetzt man die verschlissenen Teile und die Teile, die an die Verschleißgrenze kommen.
Dazu sämtliche Dichtungen, Dichtringe und Schläuche, die nicht zweifelsfrei in Ordnung sind.
Wichtig ist es alles peinlich zu vermessen. Nicht nur Lager- und Kolbenspiel, sondern auch die Ventilfedern und Ventile.
Ein ganz spezielles Kapitel ist die Rissprüfung von Kurbelwelle, Pleuel, Ventilfedern.
Mein seliger 200E (270000 km) hatte keinen wesentlichen Verschleiß, lediglich einige Leckstellen.
Dann ist ohne Vorwarnung eine Ventilfeder gebrochen. In Folge ist der Ventilteller abgerissen und hat den Zylinderkopf zerstört, sowie ein schönes Loch in den Kolbenboden geschlagen.
Durch dieses Loch konnte man sehen, daß das Pleuel zur Längsachse schräg stand.
Totalschaden.
Rissprüfung macht man mit einem Kontrastmittel und spezieller Beleuchtung. Ein Motorinstandsetzer sollte das machen können.
Am Besten, du suchst dir mal einen, der das kann und vereinbarst vorab Pauschalkosten.
Wenn du alles selber zerlegst und reinigst und auch wieder zusammenbaust, sollten sich die Kosten für die Überholung in Grenzen halten.
Bei meinem waren die Zylinder und Lager in Ordnung. Außer Dichtungen wären noch Kolbenringe, Ventilschaftdichtungen, Gleitschienen, Steuerkette und Kupplung sinnvoll gewesen.
Hätte alles nichts genützt......
Grüße,
Michael