Auspuffkrümmer versiegeln nach Glasperlenstrahlen

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Auspuffkrümmer versiegeln nach Glasperlenstrahlen

Beitragvon Fritten-pete » 9. Feb 2008, 18:11

HI,

da ich ja meine lager vom Lenkzwischenhebel erneuerte, habe ich meinen auspuffkrümmer ausgebaut.

Der Auspuffkrümmer hat nun ein arbeitskollege mitgenommen zum Glasperlenstrahlen, dass er wieder aussieht wie neu.

Meine Frage ist nun: Gibt es eine möglichkeit den Auspuffkrümmer in diesem zustand beizubehalten?
Ich hätte da an einen hitzefesten klarlack oder ähnliches gedacht.
Gibts sowas?
Oder verchromen? Aber davon rät mir mein kollege ab.

Vielleicht weis hier jemand bescheid.

Gruß Fritten-pete
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Beitragvon Dennis190D » 9. Feb 2008, 18:40

Hi!

Das Problem sind die extrem hohen Temperaturen, die wohl kaum ein Lack lange durchhalten wird. Vielleicht wäre Verzinken eine Idee? Es gibt doch diese schönen Zink-Sprays...diese sollten doch eigentlich recht hitzefest sein.

Ciao Dennis
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Beitragvon Rouven036 » 9. Feb 2008, 19:11

kanns ein ceramic coating machen lassen,das ist temperaturbeständig und bei manchen zubehör fächerkrümmern erhältlich.in deutschland soll es auch ne firma machen.
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Beitragvon Henger » 9. Feb 2008, 22:57

Hi Pete,

mach doch bitte ein paar Bilder von dem Fächer nach dem Glasperlenstrahlen, würde mich interessieren wie gut das ausschaut.

Mit irgendwelchen Lacken braucht man da nicht ran zugehen, das hält alles nicht lange, schließe mich da dem Dennis an.
Dieses ceramic coating das der Rouven erwähnt hat, klingt interessant.

Gruß Fränk
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Beitragvon Rouven036 » 9. Feb 2008, 23:14

hier habe ich mal ein bild von nem cls55 kompressor original und zum vergleich einen fächerkrümmer, der dieses ceramic coating hat. der wagen gehört nem kuwaitischen bekannten von mir, dessem wagen wir eine kleine leistungsspritze verpasst haben. die krümmer sehen nach nun ca. 2500km immer noch aus wie neu, trotz einiger vollast läufe auf prüfstand und strasse. mir ist keine beschichtung bekannt die das sonst aushält...
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Beitragvon Henger » 9. Feb 2008, 23:37

Danke für die prompte Veranschaulichung Rouven 8)

Sieht gut aus diese Beschichtung, wäre echt cool wenn das eine dauerhafte Sache bleibt.

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Beitragvon Fritten-pete » 10. Feb 2008, 15:06

HI,

danke erstmal für die antworten.

Dieses Ceramic coating hört sich echt interessant an und sieht super aus.
Allerdings wäre es super, wenn jemand einen tipp hat wer das macht und wieviel sowas kostet.

Mein Kollege hat mir noch den vorschlag gemacht den krümmer polieren zu lassen. Aber dann müsste ich ihn ständig nachpolieren, damit er dann auch so bleibt.


Ich werde mal schauen was ich machen werde.

Gruß Fritten-pete
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Beitragvon 16vau » 10. Feb 2008, 15:59

Die Hitze wird da halt immer gegen eine dauerhafte Beschichtung arbeiten, egal mit welchem verfahren
Das Ceramic coating kenn ich nicht, hält vielleicht, da Keramik ja auch bei Bremsscheiben oder am Spaceshuttle als Hitzeblocker verwendet wird
Aber das ist bestimmt nicht günstig zu bekommen

gruß Norbert
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Beitragvon Rüdi » 10. Feb 2008, 16:20

Hallo Freunde,
bitte seid mir nicht böse, aber ich würde an dem Krümmer gar nichts machen, auch nicht Glasperlenstrahlen. Durch das Strahlen wird die Oberfläche verdichtet, da aber dies nur einseitig geschieht baue ich Spannungen auf. Wer schon mal ein 1-2mm Blech einseitig gestrahlt hat weiß, daß sich das Blech wie eine Sichel verbiegt je nach Druck und Korngröße mehr oder weniger.
Wie beim Blechtreiben oder stauchen, karosseriebauer wissen was ich meine.
Der Krümmer sieht zwar dann schön sauber, metallisch rein und neu aus, aber durch das ausglühen war er praktisch vorher spannungsfrei und wenn er keine Risse aufwies in Ordnung. Danach ist er leider voller Spannungen und ob er dann in Zukunft nicht Risse bekommt weiß kein Mensch.

Nette Grüße

Rüdi
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Beitragvon Fritten-pete » 10. Feb 2008, 16:30

HI Rüdi,

danke für deinen Hinweis.
Allerdings bin ich der Meinung, dass es beim Auspuffkrümmer kein problem darstellt.

Der Vater von meinem arbeitskollegen ist in sachen karrosseriebau und oldtimerrestauration ein absoluter Profi.
Selten findet man solche kompetente leute.
Und der hat schon sehr viele Auspuffkrümmer glasperlengestrahlt, auch für oldtimerfahrzeuge mit Motoren die thermisch hoch belastet sind.
Bis jetzt gabs da noch nie Probleme

Gruß Fritten-pete
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Beitragvon Nagilum » 10. Feb 2008, 19:57

Also wir verwenden im Stahlbau auch Zinkspays um Schweissnähte an Trägern zu versiegeln (man kann leider nicht alles immer komplett ins Zinkbad schmeissen).
Das Problem bei den Dingern ist:
a) es ist eine sauerei, die färben noch ewig ab
b) ist das Zeug nur bis ca. 450°C Hitzefest - reicht nicht für den Auspuffkrümmer
Wird das Zeug zu warm hast du den ganzen Motorraum versaut und es stinkt bestialisch.

Was Rüdi sagt, klingt logisch. Wir haben, um die z.B. Träger, Vierkant-, Rechtekrohre etc. sauber zu bekommen, ebenfalls eine Strahlanlage in der wir Rohmaterial entrosten/reinigen um es anschliessend lackieren und auch besser verarbeiten zu können.
In der Tat verbiegen sich zu "dünne" Teile wenn sie zu langsam durchgefahren werden und man merkt auch einen deutlichen Temperaturanstieg - je nach Material(stärke) halt.

Das ist hier zwar ein anderer Masstab, aber unser Material wird Thermisch nie hoch belastet (und wenn doch idR. nur einmal ;)).
Dass unsere Krümmer schonmal reissen, und das "reparieren" oft Glücksspiel ist, ist ja bekann.

Das Ceramiccoating klingt interessant, aber gerade da frag ich mich, inwieweit das hält.
Keramik hat ja ein anderes Dehnungsverhalten als Eisen/Stahl.

Gruß
- Nagi
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Beitragvon Rüdi » 10. Feb 2008, 22:07

Hallo Fritten-Pete,
das glaube ich Dir gerne, daß der Mann ein Fachmann in Punkto Restauration darstellt, daß will Ihm niemand absprechen.
Allerdings sind bei Oldtimer in der Regel Gusskrümmer verbaut.
Stahlkrümmer findet man wenn, mehr bei großvolumigen Motoren mit entsrechend langen Biegewegen, dicken Rohrwandstärken und nicht in Edelstahl, die juckt das strahlen dann relativ wenig.
Die 102er Motorkrümmer sind allerdings doch sehr kanpp gebogen und außerdem sehr dünnwandig und hart. Wenn man die Krümmer ausbaut und genau hinschaut haben die meisen bereits so schon kleine Haarrisse im Bereich der Schweißnähte, ganz besonders am flanschbereich zum Kopf hin.
Aber vielleicht haut es ja doch hin, ich will nicht schwarzmalen.
Thermisch ist ja unser Motörchen auch nicht gerade ohne.
Ich will nur warnen, man muß ja sein Geld ja nicht zum Fenster rauswerfen.
Nach ein paar Wochen sieht der Krümmer sieht wieder aus wie zuvor.

Gruß

Rüdi
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Beitragvon Fritten-pete » 12. Feb 2008, 19:51

Hi Rüdi,

habe mal meinen Arbeitskollegen mit deinen beiträgen konfrontiert.
Seine Antwort darauf war folgende:

Genau aus diesem Grund wie du schreibst, dass spannungen aus dem blech genommen werden, wird Glasgestrahlt.

Beim Sandstrahlen passiert eben das was du beschreibst. Das ist völlig richtig. Um keine spannungen abzubauen wird glasperlengestrahlt. Das ist der Grund dafür.

Vielleicht kannst du mir dazu was sagen, ob das blödsinn ist oder nicht.

Gruß Fritten-pete
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Beitragvon Rüdi » 12. Feb 2008, 22:45

Hallo Fritten-Pete,

das ist nur bedingt richtig was deine Kollege da sagt.
Wenn er natürlich einen alten Kotflügel herrichtet, entrostet und mit dem Hammer ausdallt, werden natürlich auch Spannungen mit Strahlen weggenommen, bzw verteilt. Da hat er recht. :P :P

Aber Dein Krümmer hat ja momentan keine Spannungen, hätte er große gehabt wäre er gerissen.

Der Unterschied zwischen Glasperlen, Edelkorund und Quarzsand, den man wegen Silikosegefahr zum stahlen eigentlich nicht verwendet liegt unter anderem am Härtegrad des Strahlmaterials und der nach dem Strahlen erwarteten Oberfläche bzw. dem zu strahlenden Material.
Glasperlen sind auch nicht so hart wie Edelkorund oder Sand.
Übertrieben gesagt bei Edelkorund und Sand haut man in die Oberfläche lauter kleine Kerben, dadurch mattes rauhe Aussehen und in jedem Fall noch mehr Verzug, da hat Dein Kollege recht.
Bei Glasperlen haut man übertrieben gesagt lauter kleine Dellen rein, somit wird die Oberfläche augenscheinlich glatter, seidenmatt aber bei nicht gehärtetem Stahl dennoch verdichtet.

Glasperlen haben allerdings den Vorteil, daß z.B. Werkzeuge aus gehärtetem Stahl gereinigt werden können ohne Material abzutragen wenn der Stahl hart genug ist.

In dem Momet wo beim zu strahlenden Material mehr als Schmutz abgetragen wird also das Metall selbst matt wird findet letztendlich ja ein gewisser Abtrag und somit Verdichtung statt.

Ich weiß aus eigener, ständiger Erfahrung (Ich stahle bestimmt jeden Tag 15 Minuten oder gar mehr, da ich Drehmaschinen überhole), daß sich dünne gerade Bleche verziehen, wenn man dann beidseitig stahlt biegt sich das Zeugs wieder hin. Bei einem Tank oder Kotflügel denke ich merkt man das gar nicht, da das Teil durch die Form schon stabiler ist.

Ich verwende ebenfalls Glasperlen mit einem Strahldruck von 6-7 bar.
Ob beim Krümmer nun wiklich was passiert weiß ich nicht.
Ich persönlich wäre halt vorsichtig und würde die Transaktion nicht durchführen.


Gruß Rüdi
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