Motor einfahren - aber wie richtig?

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Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon chris_crack » 15. Mär 2012, 16:18

hi leute,
heute ist es soweit. ich schicke meinen neuen motor in die einlaufphase.
hab jetz schon viel gegooglet und in erfahung gebraucht und dabei die verschiedensten meinungen gelesen.
von "die ersten 1000km im schleichgang" bis zu "warmfahren, autobahn und vollgas" war alles dabei.

hier mal die berichte :
http://www.heise.de/tr/artikel/Wie-gesc ... 69325.html
http://m.auto-motor-und-sport.de/news/n ... 00455.html

da die technologie der 16er ja schon fast 30 jahre alt ist würd ich gerne mal eure meinung zum thema motor einfahren hören um meinem baby ein möglichst langes, schadefreies leben zu ermöglichen.

danke im vorraus
Chris
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon meisterjäger » 15. Mär 2012, 17:11

hi,

also ich empfehle folgendes:

die ersten 500km kein vollgas, allerhöchstens halb und nicht mehr als 4000 umdrehungen. das aber nicht auf der autobahn, sondern am besten über land. viel schalten, dann auch nach dem beschleunigen auch mal bis zu 10 sekunden im schiebebetrieb laufen lassen.
nach den ersten 500 km dann langsam die drehzahl erhöhen, aber immer noch kein vollgas! immer noch schön wechsellast auf der landstrasse. ab 1000 km dann normal wie immer fahren, aber vorher ölwechsel, ventilspiel sicherheitshalber nochmal prüfen.

die ersten 5000 kilometer minuten lange vollastphasen vermeiden, also kein rennstreckenbetrieb,oder beschleunigungsrennen von ampel zu ampel.

danach feuer frei, friss oder stirb!!!

viel spass

ps: die ersten 500 km sind die schwersten, ich versuch die immer an einem abend runter zu reissen :wink:
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon chris_crack » 15. Mär 2012, 17:20

ja schon so hab ichs mir eigtl auch gedacht.
ölwechsel sowieso und ventilspiel werd ich dann auch korrigieren.
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon Nagilum » 15. Mär 2012, 22:10

Es würde mich schon ziemlich reizen einen Motor so "rabiat" einzufahren. Leider hatte ich bisher aus verschiedenen Gründen nicht wirklich die Möglichkeit.
Wir hatten aber schonmal eine Anleitung wie man einen Motor in ?500?km einfährt.

Gruß
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon chris_crack » 15. Mär 2012, 22:29

ahhhh anleitung <- *haben will* :)
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon Naumstar » 15. Mär 2012, 22:44

Habe jetzt schon von vielen Motorenbauer gehört, dass Motoren nur mit Mineralischem Öl eingefahren werden sollen/dürfen.
Was ist da dran?
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon db16v » 15. Mär 2012, 23:11

Hey.

Denke das Thema Einfahren ist so wie die Frage "Welches Öl"
Da wird es sehr viele Meinungen geben.
Ich hab auch schon vom Motorenbauer gehört, das die direkt Feuer bekommen sollen.
Z.b. Motoren, die fürn Crosser gebaut werden. "Hayabusamotor" Wo will man die einfahren??
Höchstens aufn Prüfstand.

Ich hab meinen Motor damals normal gefahren. Die ersten 1000km keine Volllastfahrten. Aber trotzdem auch mal auf 200km/h beschleunigt.
Langsam hochbeschleunigt und langsam wieder runter von der Geschwindigkeit.

Gruß Thomas
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon miezie666 » 15. Mär 2012, 23:39

normalerweise wie schon weiter oben geschrieben immer mit wechselnden drehzahlen und wechselnder last, untertouriges "umherzuckeln" ist genauso zu vermeiden wie dauervollgas...

Den Crossmotor von meinem Bike zB. fahr ich warm, dann gehts mit ca 75% Leistung (der maximalen Drehzal) um die Strecke und nach 1Betr. Std. gibts spätestens Volllast! allerdings wird da auch nach 15Betr. Std. wieder reingesehen...
Was hast Du denn alles neu am Motor- Laufbuchsen und Kolben? Kurbelwelle und Pleuel?
Was für Teile wurden verbaut?
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon meisterjäger » 16. Mär 2012, 09:26

es gibt gute gründe, weshalb man gussblöcke jedenfalls auf keinen fall sofort treten sollte:

wenn man sich eine frisch gehohnte zylinderwand mal unter dem rastermikroskop ansieht, wird man feststellen das mann hier eine sehr raue, gebirgsähnliche oderfläche hat. diese scharfen "berggipfel" gilt es in der einfahrphase zu köpfen, und abzurunden. gibt man hier von anfang an stoff, werden die kobenringe beim verbrennungstakt, sehr stark an die zylinderwand gepresst, stärker als bei wenig last. das führt dazu, dass die gipfel nicht geköpft, sonder recht grosse brocken (zwar immer noch im mikroskopischen bereich) aus der zylinderwand herrausgerissen. somit entstehen recht grosse "löcher" in der zylinderwand, in denen anschliessend mehr öl hängenbleibt, das nicht von den ringen mit nach unten befördert werden kann.
letztendlich wird ein so eingefahrener motor mehr öl brauchen, und auch einem höheren verschleiss unterliegen.

warum aber liegt der kolbenring bei vollast fester an der zylinderwand an, wird sich mancher fragen?

auch hierfür gibt es eine logische erklärung:

die ringnut ist natürlich aus dehnungs und spielgründen etwas grösser als der ring. wenn der kolben beim ansaugen nach unten geht liegt der ring an der oberkante der ringnut an. somit sammelt sich unter und hinter dem ring etwas öl. geht der kolben nun nach oben zum verdichten, wird der ring an die untere kante gedrückt. (bei einem verschlissenen kolbenring ist hier mehr platz, und mehr öl). jest hat man das öl quasi in den brennraum gepumpt, und wird mit dem kraftstoff luft gemich mit verbrannt. dies ist ein normaler ölverbrauch, der aber durch kraftstoffüberschuss in der warmlaufphase wieder aufgefüllt wird (ölverdünnung, deshalb immer regelmässig öl wechseln, und bei kurzstrecken fahrzeugen häufiger!!!).
aber zurück zur sache der kolben ist nun im ot die kolbenringe liegen an der unterkante der ringnut, und jetzt wird gezündet. das öl hinter dem ring wird mit verbrannt, und durch explosionsgase "ersetzt". diese drücken den kolbenring vwährend des verbrennungstaktes an die zylinderwand. jetzt erklärt sich auch, warum der ring bei volllast fester an der zylinderwand anliegt. mehr drosselklappenwinkel, mehr luft, mehr kraftstoff, mehr gemisch, mehr druck.


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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon chris_crack » 19. Mär 2012, 01:16

hab jetz 300km drauf und bin in der regel nich über 4000 1/min rausgekommen
motor hört sich gesund an nur des diff machts nich mehr lang denk ich^^
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon Nagilum » 19. Mär 2012, 11:33

Meisst machen die noch sehr lang, aber sie klingen dramatisch. Meins jault auch tierisch.

Gruß
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon chris_crack » 19. Mär 2012, 12:00

kommt mir halt iwie verdächtig vor wenn des öl nach 200km schon schwarz is :shock:
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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon Nagilum » 19. Mär 2012, 13:07

Vielleicht noch alter Abrieb aus dem Diff? Da wird sich sicher einiges absetzen und wenn die Reibscheiben bereits ordenltich weggeschrubbt sind ist auch genug Material vorhanden.
Ich hab noch nie nach meinem Difföl geschaut, es jault, hat Spiel und wird auf (hoffentlich) absehbare Zeit ersetzt.

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Re: Motor einfahren - aber wie richtig?

Beitragvon chris_crack » 19. Mär 2012, 22:05

miezie666 hat geschrieben:Was hast Du denn alles neu am Motor- Laufbuchsen und Kolben? Kurbelwelle und Pleuel?
Was für Teile wurden verbaut?


also die kolben sind neu die pleuel waren noch gut und die kurbelwelle wurde neu ausgewuchtet.
der kopf wurde komplett bearbeitet und mit neuen ventilen und federn bestückt.
nockenwellen sahen noch gut aus bzw nicht eingelaufen
und dann halt noch das bewegiche motorzeugs rund rum :) also kette + spanner, gleitschienen, ölpumpe, etc... und natürlich sämtliche lager
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