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Sorgen Nacktscanner für mehr Sicherheit? Eine Live-Demonstration im ZDF wirft dazu nicht nur weitere Fragen auf, sondern bringt auch einen Techniker sowie einen CDU-Politiker in Erklärungsnot.
Nacktscanner werden aktuell als die Lösung gehandelt, um die Sicherheit an Flughäfen zu optimieren. Dabei standen die Geräte von Anfang an in der Kritik, nicht zuletzt aufgrund des fragwürdigen Nutzens. In der ZDF-Show "Markus Lanz" wurde einem Gerät nun auf den Zahn gefühlt. Das Ergebnis war mehr als erschreckend. Neben dem Moderator Markus Lanz war CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, ein Techniker des Nacktscanner-Herstellers ThruVision sowie der Physiker Werner Gruber anwesend.
Letzterer fungierte als Testperson für den Nacktscanner. Es wird dabei versucht die Scansituation nachzustellen, wie sie auch auf dem Flughafen stattfinden würde. Lediglich die Seitwärts-Drehung wird unterlassen. Nach einem ersten Scan zeigt sich ein Front- sowie Rückenprofil von Werner Gruber, in dem einige Objekte zu erkennen sind. Zuvor erklärt der Physiker, dass er nur ein Schweizer Messer sowie ein Handy bei sich trägt.
Das Handy ist zwar als Objekt zu erkennen, das Schweizer Taschenmesser jedoch nicht. Wie daraufhin erläutert wird, wäre hier ein vollumfänglicher Scan - also auch mit dem Seitenprofil - notwendig gewesen. Wenige Augenblicke später stellt sich jedoch heraus, dass Gruber weit mehr als nur ein Handy sowie ein Schweizer Taschenmesser bei sich geführt hat.
Nachdem er einen Zünder aus seinem Mund nimmt, folgen zahlreiche weitere Gegenstände. Der Reihe nach landen dieser Zünder sowie drei Flaschen Thermit auf dem Stehtisch. Während der Techniker von ThruVision versucht, die "Nichtentdeckung" auf den unvollständigen Front-/Rückenscan zu schieben, beugt sich Gruber nach vorne. An seinem Schienbein hat er ein Heftpflaster befestigt, unter dem er ein Eprovette versteckt hat. Wenig später zieht er ein Feuerzeug aus seiner Jackentasche.
Bei Thermit handelt es sich um eine chemische Substanz, die sehr schnell und mit erheblicher Hitzeentstehung (> 3.000 Grad Celsius) verbrennt. Bei einer Eprovette handelt es sich um ein "Proberöhrchen" in dem verschiedene Stoffe gemischt werden können. Wie der Physiker Werner Gruber am Ende der Sendung erklärt, habe er alle Bestandteile für seine "Bombe" in einem Drogeriemarkt erworben. Für wenige Cent. Mit dem entsprechenden Wissen, wo man ein "Loch hinschmelzen" müsste, könnte man wichtige Kabelstränge in einem Flugzeug beschädigen und die Maschine somit zum Absturz bringen.
Der Beitrag kann in der ZDF-Mediathek in voller Länge angesehen werden.
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